Oft sieht man es schon am Saisonkennzeichen: Viele Wohnmobil-Besitzer benutzen ihr Gefährt bevorzugt in den warmen Monaten, zum Beispiel von März oder April bis September oder Oktober. Da muss dann das Fahrzeug auf die Standzeit im Winter vorbereitet werden. Wer lange Freude an seinem mobilen Domizil haben will, sollte solche Arbeiten sorgfältig und vollständig durchführen. Gute Pflege und Vorsorge können die Lebenszeit und Freude an Eurem Mobil deutlich verlängern.
Nachfolgend haben wir für Euch eine ausführliche Auflistung mit den notwendigen Vorkehrungen zusammengestellt. Idealerweise habt Ihr für den Winter eine überdachte und trockene Abstellmöglichkeit mit Stromanschluss. Dann sind einige der aufgeführten Wintervorbereitungen vielleicht nicht ganz so wichtig. Wer sein Wohnmobil in der kalten Jahreszeit jedoch im Freien abstellt, sollte alle Hinweise gewissenhaft beachten, um nicht im Frühjahr böse Überraschungen zu erleben.
Gleich zu Anfang eine Vorüberlegung: Ist Euer Wohnmobil rundherum in einwandfreiem Zustand? Stehen Fahrzeugreparaturen oder Serviceleistungen wie z.B. eine Hauptuntersuchung (TÜV) oder Inspektion an? Gibt es wichtige Arbeiten am Fahrzeug, die in Kürze erledigt werden müssten, z.B. Einbau oder Auswechslung von Zubehör, Erneuern von Ausstattungsteilen etc.? Mal ehrlich: Möchtet Ihr im nächsten Frühjahr zunächst solche „Altlasten“ abarbeiten oder lieber gleich die ersten Sonnenstrahlen genießen? Also – alle (ungeliebten?) Arbeiten sollten möglichst noch vor der Winterpause des Fahrzeugs erledigt werden, dann steht einem entspannten Start in die nächste Saison nichts im Wege.
Außenreinigung
Zunächst einmal ist eine gründliche Reinigung der gesamten Außenhaut angesagt. Grober Schmutz wird mit einer auch für PKW üblichen Wäsche beseitigt (Vorsicht bei Fenstern und Dachhauben!). Dabei solltet Ihr dem Dach und dem Unterboden besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Haltet unter dem Wohnmobil und in den Radkästen Ausschau nach Schmutznestern (Straßenschmutz, Lehmreste, Grasbüschel, Anhaftungen etc.), die sich in den Sommermonaten gebildet haben. Auch rund um eventuell vorhandene Dachaufbauten, z.B. Dachfenster, Antennen, Solarpanels etc. bilden sich gerne solche Schmutzecken. Wenn diese nicht sorgfältig entfernt werden, bieten sie idealen Speicherraum für Feuchtigkeit. Gerade dort entstehen häufig Rost- oder Feuchtigkeitsschäden. Die Kontrolle und ggfs. Ausbesserung des Unterbodenschutzes ist dabei natürlich obligatorisch. Beschädigte Stellen sollten noch vor der Überwinterung erneuert werden. Und denkt bei der Reinigung daran: Jeder nicht entfernte Schmutz bietet Sporen, Bakterien, Keimen etc. monatelang gute Voraussetzungen für „gesundes“ Wachstum, denn es gibt auch im Winter gelegentlich warme Tage. Diese ziehen dann Ungeziefer oder Schlimmeres an.
Versiegelung
Um Eis, Schnee und Regen und den darin enthaltenen Schmutz- und Staubpartikeln erst gar keinen längeren Halt auf dem Fahrzeug zu bieten, ist nach der Wäsche eine vernünftige Politur und/oder Versiegelung angeraten. Häufig finden hierbei Hartwachse oder kunststoffartige Substanzen Anwendung, die sich wie eine zweite Haut auf das Fahrzeug legen und so witterungsbedingte Angriffe auf Karosserie, Lack oder GFK einige Zeit abhalten oder zumindest verringern können. Diese Arbeit muss nicht unbedingt wie früher sehr anstrengend oder zeitaufwändig sein. Es sind inzwischen zahlreiche Produkte erhältlich, die den Aufwand in Grenzen halten (siehe > Zubehör). Bitte beachtet: Polituren und Versiegelungen haben auf Glas oder Acrylglas nichts zu suchen! Hierfür gibt es spezielle Lösungen, die allerdings erst im Frühjahr interessant werden.
Fenster / Türen / sonstige Wohnmobil-Öffnungen
Fast alle Öffnungen am Aufbau, wie Fenster, Türen, Serviceklappen, Toiletten etc., sind mit Dichtungen gegen eindringende oder austretende Feuchtigkeit versehen. Diese sind einerseits sehr wichtig, verlieren andererseits aber mit der Zeit an Wirkung, wenn sie nicht gepflegt werden. Häufig werden sie hart, spröde, brüchig oder sie kleben fest. Dagegen hilft nur eine sorgfältige Reinigung und anschließende Behandlung mit Silikonspray oder Talkum.
Verwendet ausschließlich chemisch neutrale Schmier- und Pflegemittel, da Gummi recht empfindlich auf falsche Produkte reagieren kann. Wer sparen möchte: Babypuder hat sich zur Pflege von Dichtungen bisher gut bewährt.
All diese Substanzen darf man gerne gründlich einmassieren. Wichtig: Überall, wo Acrylglas im Spiel ist (z.B. Fenster, Dachhauben etc.), müsst Ihr auf Säurefreiheit des Pflegemittels achten, da sonst Schäden am Acryl entstehen können.
Abschließend sollten alle Öffnungen, die keine Dichtungen haben (z.B. Lüftungsgitter, Boilerauslass, Toilettenentlüftungen etc.), gründlich geprüft werden. Warum? Leider sind auch im Winter genügend Insekten, Nager und anderes Getier unterwegs, die Euer Wohnmobil als kuscheliges Plätzchen oder gar Brutstätte schätzen. Also, verseht im Zweifelsfall alle unverschlossenen Öffnungen mit Gittern oder Netzen (am besten aus Metall) oder gleich mit festen Abdeckungen, damit Ihr nicht im Frühjahr ein teilweise fremdbewohntes oder angeknabbertes Mobil vorfindet. Oft findet Ihr im Zubehör des Fahrzeugs sogar spezielle Winterabdeckungen.
Nachdem außen nun alles in Ordnung sein sollte, geht´s jetzt an die wichtigen Versorgungs- und Technikbereiche, sprich Gas, Strom, Wasser und einiges mehr.
Gas
Am einfachsten ist die Gasanlage auf den Winter vorzubereiten. Dreht dazu alle vorhandenen Hähne und Ventile zu (Gasflaschen, Haupthahn, Absperrventile etc.). Sicherheitshalber solltet Ihr die Schläuche von den Flaschen abschrauben. Wenn Ihr gerade dabei seid: ein kurzer Blick gibt Auskunft, welchen Zustand die Schläuche und Gasleitungen haben. Solltet Ihr Alterungsanzeichen finden, wie z.B. stark ausgebleichte oder angescheuerte Stellen, poröse oder brüchige Abschnitte, zögert nicht lange. Noch vor der Winterpause sollte Euer nächster Weg direkt zum Gasfachmann führen.
Denkt daran, dass Gasschläuche, so schreibt es der Gesetzgeber vor, unabhängig vom Zustand alle 10 Jahre komplett auszutauschen sind. Praktisch ist ein kleiner Notizzettel im Gaskasten, wann der letzte Austausch stattgefunden hat.
Strom
Auch wenn Autobatterien technisch immer ausgereifter werden, solltet Ihr Hinweise wie „wartungsfrei“ beim Wohnmobil, speziell bei den Wohnraumbatterien, nicht allzu wörtlich nehmen. Eine gute Pflege und Wintervorsorge danken Euch diese Stromspeicher in der Regel mit einer deutlich längeren Lebensdauer. Fürs Überwintern bieten sich zwei unterschiedliche Möglichkeiten an.
Wer in den kalten Monaten auf seinem Stellplatz über einen dauerhaften Zugang zu einer Steckdose verfügt, hat es am einfachsten: schaltet einfach alle Verbraucher ab und verbindet Euer Wohnmobil mit dem Haushaltsstrom. Moderne Ladegeräte erkennen genau den Zustand der Batterien und regeln quasi alles wie von selbst.
Wer nicht durchgängig über 230V verfügt, sollte die Batterien vor dem Winterschlaf einmal ganz vollladen. Dann klemmt man sie ab und überwintert sie an einem frostfreien und trockenen Ort. Da sich Batterien auch ohne Nutzung selbst entladen, sollte man, sofern man über ein externes Ladegerät verfügt, die Stromspeicher gelegentlich nachladen. Das verhindert zuverlässig das sogenannte Sulfatieren, bei dem Kapazität und Lebensdauer Schaden nehmen.
Im Wohnmobil finden sich sicherlich auch bei Euch zahlreiche Geräte, die mit Batterien oder Akkus betrieben werden, von der Taschenlampe über den Reisewecker bis hin zum Transistorradio. Wer diese Batterien über Winter in den Geräten lässt, wird zum einen im Frühjahr wohl einen kompletten Satz neuer Batterien kaufen müssen. Zum anderen läuft man Gefahr, dass Batterien über die Zeit auslaufen und im schlimmsten Fall das Gerät zerstören. Also: Alle Batterien entnehmen und zuhause aufbewahren, dann habt Ihr auch im nächsten Jahr noch was davon und schützt darüber hinaus wirkungsvoll Eure Kleingeräte. Vielleicht macht Ihr Euch eine kleine Liste der zu entnehmenden Batterien, das erleichtert die Arbeit in den nächsten Jahren. Praktisch ist dabei, wenn Ihr auf dem Zettel notiert, welche Batterien aus welchem Gerät stammen. Da behält man dann im Frühjahr leichter den Überblick.
Das Wasser- / Abwassersystem
Die aufwändigste Vorbereitung für die kalten Monate kommt dem Wassersystem mit seinen Tanks, Leitungen, Armaturen etc. zu. Ziel der Arbeiten ist es, das Wohnmobil komplett frei von Wasser zu bekommen, da Wasser bekanntlich bei Temperaturen unter 0 Grad gefriert und, das ist das eigentlich Verhängnisvolle, sich dabei kräftig ausdehnt (rund 10% !). Eis entwickelt dabei eine solche Kraft, dass Schläuche oder Armaturen platzen, Tanks reißen und andere Teile (Dichtungen, Ventile etc.) zerstört werden können. Hier ist also durchaus große Sorgfalt angebracht.
Vor der Komplettentleerung solltet Ihr die gesamte Anlage gründlich durchspülen. Dabei dürfen Abwassertank, Toilettenspülung und Boiler nicht vergessen werden. Je nach zurückliegender Nutzungszeit und –intensität kann auch der Einsatz von reinigenden und/oder desinfizierenden Zusätzen, die im Fachhandel erhältlich sind (siehe > Zubehör), angebracht sein. WICHTIG: Je sauberer und keimfreier Ihr die Anlage haltet, desto länger werdet Ihr von Problemen verschont bleiben. Hier gilt also NICHT der Grundsatz „Weniger ist mehr“ – ganz im Gegenteil.
Statt teurer Reinigungsmittel schwören viele Wohnmobilbesitzer bei der Reinigung des Wohnmobil- Wassersystems auf diverse „Hausmittel“. Von der Essiglösung bis zum Gebissreiniger sind viele Ratschläge in Umlauf, gerade in speziellen Wohnmobilforen. Wir möchten Euch hierzu keine besonderen Empfehlungen geben. Mit den etwas teureren Profi-Lösungen liegt man zumindest auf der sicheren Seite, hingegen mögen einfache Haushaltslösungen durchaus effizient und kostensparend sein. Probiert´s am besten selbst aus.
Sobald die Wasseranlage nun sauber ist, geht es an die Entleerung. Frisch- und Abwassertank, Boiler, Toilettenspülung sowie sämtliche Leitungen und Armaturen sollten danach vollständig wasserfrei sein. Öffnet dazu alle Armaturen auf Maximum (stellt die Mischarmaturen auf Mittelstellung zwischen WARM und KALT) und öffnet die Ablässe der Tanks und des Boilers. Legt den Duschschlauch in die Duschtasse, damit das Wasser daraus ablaufen kann.
Gerne vergessen: der Schlauch der Außendusche, der meist in Heckgaragen oder anderen Außenstauräumen versteckt ist. Also, auch diesen am besten außen auf dem Boden vollständig leerlaufen lassen.
ACHTUNG: Sobald die während des Entleerungs-Vorgangs laufende (Tauch-)Pumpe Luft zieht (man hört es an einem saugend-/sprudelnden Geräusch), schaltet die Pumpe sofort aus, damit sie keinen Schaden nimmt. Wenn aus den Auslassöffnungen des Wohnmobils kein Wasser mehr läuft, ist die Anlage FAST leer.
Warum nur fast? Zum einen kann es vorkommen, dass Euer Wohnmobil beim Entleeren nicht waagerecht steht. Idealerweise sollten die Auslauföffnungen an der tiefsten Stelle des Fahrzeugs sein, was bei einem Schiefstand nicht immer gewährleistet ist.
Fahrt mit geöffneten Armaturen und Ablässen ein paar Meter um den Block. Dabei könnt Ihr restliches Wasser durch absichtliches leichtes „Schlingern“ (leichte Links-/Rechts-Lenkbewegungen) und/oder Bremsen und Beschleunigen recht effizient aus dem Fahrzeug befördern. Bitte nicht übertreiben, denn das kostet nicht nur Kraftstoff, sondern belastet auch die Umwelt!
Zum anderen werden Wasserreste durch den Unterdruck beim Ablaufen nie ganz erfasst – es verbleiben kleine Pfützen und Tropfen. Wer ganz sichergehen will, kann nun noch alle Leitungen durchblasen (nur bei Tauchpumpen, Druckpumpen haben ein Rückschlagventil!) und erreichbare Wasserlachen und Pfützen, z.B. in den Wassertanks, mit einem Schwamm oder Tuch trockenlegen.
Lasst beim Überwintern des Wohnmobils alle Ventile, Armaturen und Tanks geöffnet. So werden sie gut durchlüftet, bleiben trocken und bieten Bakterien keine Chance. Und – legt entfernte Verschlüsse, sofern sie abnehmbar sind, an einen Ort, an den Ihr Euch im Frühjahr erinnert (ein Zettel hilft auch). Wer will schon die schöne Zeit beim „Ancampen“ mit dem Suchen nach irgendwelchen Stopfen oder Deckeln vergeuden…
Wer die Möglichkeit hat, sollte den Innenraum, wo Tanks und Leitungen untergebracht sind, noch einmal gründlich auf Temperatur bringen. So verdunsten eventuell noch vorhandene Feuchtigkeitsrückstände besser.
Der Innenraum
Technik und Außenhaut Eures Wohnmobils sind nun gut auf die Winterpause vorbereitet. Kommen wir nun zu den „inneren Werten“.
Auch Wände, Böden, Möbel, Polster und alle verbleibenden Reiseutensilien bedürfen unserer Beachtung. Eine gründliche Innenreinigung aller Oberflächen verhindert, dass sich in verbleibendem Staub oder Schmutz unliebsame Gäste einfinden. Dazu verwendet man die auch im Haushalt üblichen Utensilien und Reinigungsmittel wie Lappen, Schwämme, Bürsten, Staubsauger etc. etc.
Nun ist die Durchsicht aller Behältnisse an der Reihe. Wer z.B. T-Shirts, Bettbezüge, Dosensuppen, CDs, Campingmöbel und vieles mehr nicht komplett ausräumen möchte, sollte sich Gedanken machen, was damit in den nächsten 4 bis 6 Monaten der Winterpause passieren könnte. Gewürze klumpen fest, der vergessene feuchte Waschlappen fängt an zu schimmeln, Batterien laufen aus – es gibt viele vorstellbare unangenehme Szenarien.
Je leerer das Wohnmobil, desto leichter die Überwinterung. Überlegt gut, wieviel Arbeit Ihr beim Ausräumen bereit seid, auf Euch zu nehmen. Und macht Euch gründlich Gedanken, ob für im Wagen verbleibende Gegenstände noch Vorbereitungen zu treffen sind. Im Laufe der Jahre, da sind wir sicher, werdet Ihr ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aufwand für´s Leerräumen und für das Lagern im Wohnmobil finden.
Der Handel hält sogenannte Entfeuchter bereit, kleine Schalen, auf deren Abdeckgitter ein Säckchen mit weißen Kristallen aus Calciumchlorid platziert wird. Diese entnehmen der Luft die Feuchtigkeit, die dann in die Schale abtropft. Auch wenn je nach Standort eine gelegentliche Kontrolle inklusive Entleerung notwendig ist, leisten diese kleinen Helfer gute Dienste.
Der große Feind ist neben der oben erwähnten Feuchtigkeit – stehende Luft! Versucht also, während der Überwinterungsphase für größtmögliche Luftzirkulation zu sorgen. Abgestandene Luft verursacht neben muffigem Geruch auch gefürchtete „Stockflecken“ oder Schimmel. Gerade stark saugende Materialien wie z.B. Polster sind hier besonders anfällig. Deshalb: Lasst alle Schranktüren und Schubladen mindestens einen Spalt (am besten ganz) geöffnet, damit sich die Luft bewegen kann. Das geschieht ganz automatisch durch Temperatur- und Luftdruckwechsel, ein Lüfter oder ähnliches ist also nicht einmal erforderlich. Polster, Kissen, Bettzeug etc. lagert Ihr so luftig wie möglich, also möglichst z.B. nicht flach liegend, sondern aufrecht stehend. Die Formel: Je weniger Stand- oder Auflagefläche, desto größer die frei zirkulierende Luft um den Gegenstand herum.
Das Wohnmobil abstellen
Das Wohnmobil ist nun gut auf die kalte Jahreszeit vorbereitet und kann zu seinem endgültigen Überwinterungsplatz gebracht werden. Am besten sind dafür natürlich Orte mit möglichst geringen Umwelteinflüssen, wie z.B. Hallen, Scheunen oder zur Not auch ein Carport geeignet. Wer über keine der genannten Ab- bzw. Unterstellmöglichkeiten verfügt und im Freien überwintern muss, sollte sich zumindest über eine vernünftige Abdeckmöglichkeit Gedanken machen.
Aber Vorsicht: Einfache Planen reichen wegen mangelnder Unterlüftung nicht aus, hier sollte man auf mehrschichtige und atmungsaktive Materialien achten, damit sich keine Schimmelnester oder Stockflecken bilden.
Der letzte Weg führt nun an der Tankstelle vorbei. Tankt noch einmal randvoll, wenn möglich mit Winterdiesel. Je weniger Luft im Tank verbleibt, desto weniger Kondenswasser, was zu Rostbildung führen kann, kann sich bilden. Kontrolliert bei dieser Gelegenheit auch gleich den Frostschutz im Kühl- und Scheibenwaschwasser. Füllt diesen ggfs. nach und beachtet dabei die Hersteller-Vorgaben.
Wenn möglich, zieht nicht die Handbremse an. Die Beläge können selbst in recht trockener Umgebung festrosten und dann in der neuen Saison für Probleme sorgen. Bei leichtem Gefälle legt den ersten Gang oder den Rückwärtsgang (bei Automatik Stellung „P“) ein und sichert das Wohnmobil ggfs. mit geeigneten Keilen oder sonstigen Haltevorrichtungen gegen Wegrollen.
Nun noch einige kleine Hinweise, die unliebsame Überraschungen im nächsten Frühjahr verhindern.
Wenn man einen PKW über Nacht abstellt, macht man sich kaum Gedanken, dass nun die Reifen das gesamte Fahrzeuggewicht auf den vier kleinen Stellflächen auf dem Asphalt tragen müssen – ist ja (in der Regel) nur für ein paar Stunden oder Tage. Stellen wir das Wohnmobil nun für einige Monate ab, ohne es zu bewegen, sieht das schon ganz anders aus. Reifen sind bekanntermaßen aus Gummi, und das auch noch in verschiedenen Schichten. Diese Materialien sind flexibel, verformen sich also an den Druckstellen. Über Monate wird auf eine kleine Gummifläche Druck ausgeübt, was zu einer dauerhaften Verformung oder Ablösungen der Schichten des Reifens führen kann. Wer seinen Reifen etwas Gutes tun will, erhöht zunächst den Druck um etwa 0,5 bar (im Frühjahr nicht vergessen!). Wer mehr tun möchte, beachtet die folgenden zwei Hinweise.
Der Fachhandel hält spezielle Kunststoffunterlagen bereit (ähnlich einem nach beiden Seiten gewölbten Unterlegkeil, eine sogenannte „Reifenwiege“, siehe Foto oben), mit denen man das Gewicht und damit die Auflagefläche größer verteilen kann. Zwingend erforderlich ist das sicherlich nicht, Eure Reifen werden es Euch aber mit größerer Formstabilität und Lebensdauer danken.
Wer über Heckstützen verfügt, sollte das Fahrzeug hochkurbeln, um die Reifen von dem dauerhaften Gewicht zu entlasten. Auch frei positionierbare Kurbel- oder Hubstützen (ähnlich einem Wagenheber) eignen sich hierfür.
Kontrolliert ganz zum Schluss, ob alle Stromverbraucher abgeschaltet sind. Ziemlich sicher verfügt Euer Wohnmobil über einen Hauptschalter, der über Winter, wenn es nicht am Stromnetz hängt, ausgeschaltet sein sollte. Eine letzte Durchsicht fördert vielleicht noch die unter den Beifahrersitz gerutschte Kreditkarte oder den oben erwähnten feuchten Waschlappen im Bad zum Vorschein – welch ein Glück.
Zu guter Letzt:
Alle Fenster zu? Türen verschlossen? Ggfs. Alarmanlage ein- und Rauch- und Gasmelder ausgeschaltet? Alle außen angebrachten Teile entfernt, gesichert, eingefahren (Trittstufe nicht vergessen!)?
Gut, dann steht Eurem Wohnmobil jetzt ein sicherer und wohliger „Winterschlaf“ bevor – während die hartgesottenen Wintercamper über all das hier wohl nur müde lächeln und es sich mit einem leckeren Glühwein auf dem verschneiten Campingplatz in ihrem gut beheizten Wohnmobil gemütlich machen…
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