Wohnmobil-Grundrissse entscheiden über die Nutzungsmöglichkeiten
„Einheitsbrei ist langweilig, es lebe die Vielfalt“ – einen solchen Satz werden erfahrene Wohnmobilisten wohl sofort unterschreiben, wenn es um die Grundriss-Angebote bei Wohnmobilen geht. Der Neueinsteiger hingegen sieht sich einer fast grenzenlosen Vielzahl von Variationen gegenüber, die seine Wahl zur echten Qual machen. Was brauche ich, was ist praktikabel, welche Vor- und Nachteile gibt es – dies sind sicherlich nicht die einzigen Fragen, die sich angesichts des überaus reichhaltigen Angebotes stellen.
Ihr werdet Verständnis dafür haben, dass wir auf dieser Seite nicht alle Variations- und Kombinationsmöglichkeiten aufführen können, es sind einfach zu viele. Trotzdem möchten wir die gängigsten Komponenten und deren Anordnung vorstellen, um Euch wenigstens schon einmal grundsätzliche Entscheidungen für die spätere Nutzung zu ermöglichen. Wir konzentrieren uns dabei auf die vier wichtigsten Bereiche, nämlich Schlafen, Wohnen/Essen, Kochen und die Nasszelle. Alle sonstigen Aspekte wie z.B. Anordnung der Fenster und Türen, Schränke, Stauräume etc. bleiben dabei unbeachtet, werden sie in der Praxis doch genau um die genannten Bereiche herum platziert. Ohne Beachtung bleibt hier auch der Wohnmobil-Typ, wobei zu bedenken ist: Je größer der Aufbau, desto weniger Kompromisse wird man später bei der endgültigen Auswahl machen müssen.
Der Hauptaspekt dieser Übersicht liegt darauf, Euch die für die Praxis wichtigen Vor- und Nachteile der einzelnen Elemente, Komponenten und Anordnungen näher zu bringen. Dabei gehen wir auch und gerade auf die Auswirkungen auf andere Bereiche des Wohnmobils ein.
Schlafen / Betten
Beginnen wir mit dem Bereich, der für den Gesamtaufbau eines Wohnmobils wohl am entscheidensten ist: den Schlafmöglichkeiten. War man in den Anfangszeiten des mobilen Reisens fast immer gezwungen, ein allabendliches Tetris-Spiel mit diversen Polsterteilen zu vollziehen, um Sitzplätze und/oder Tische in eine halbwegs nutzbare Schlafstatt zu verwandeln, ging der Trend schon bald hin zu den sogenannten Festbetten. Diese dienen einerseits ausschließlich dem Schlafen und machen einen Umbau überflüssig, beanspruchen andererseits aber auch den ganzen Tag über Platz, auch wenn sie nicht genutzt werden. Hier wird bereits der Kompromiss zwischen Fahrzeuggröße und Bequemlichkeit deutlich.
In den letzten Jahrzehnten haben sich für Festbetten fünf gängige Anordnungen herausgebildet, allesamt jeweils im Heck des Fahrzeugs untergebracht.
Doppelbett quer im Heck
Beginnen wir mit dem Klassiker, dem quer angeordneten Doppelbett mit all seinen Vorteilen: Es verbraucht weniger Fahrzeuglänge als eine Längsanordnung (ein Doppelbett ist i.d.R. immer länger als breit) und bietet auch für große Nutzer durch die volle Fahrzeugbreite ausreichend Platz. Über den Betten ergibt sich viel Raum für z.B. Wandschränke oder andere Einbauten.
Ein Riesenvorteil: Unter einem Doppelbett ist immer ein großer Raum für Staufächer, Heckgaragen und damit für etliches an Bordzubehör. Oft können hier Fahrräder oder sogar kleine Motorroller untergebracht werden (daher der Name „Heck-Garage“). Es gibt einige Varianten, bei denen das Fußende schmaler gestaltet ist, um anderen Einbauten mehr Platz zu geben, oder Betten, die sich in der Höhe verstellen lassen (je höher, desto mehr Platz im darunterliegenden Stauraum, je niedriger, desto bequemer der Einstieg ins Bett).
Das Heck-Quer-Bett hat aber auch einige Nachteile: So verbraucht es naturgemäß doppelt so viel Wohnraumlänge wie z.B. zwei übereinander angebrachte Einzelbetten (sog. „Stockbetten“). Der Zugang ist oft sehr eng (z.B. links Küche, rechts Bad), meistens über schmale Stufen. Und ganz wichtig: Wenn nicht beide Schläfer gleichzeitig zu Bett gehen und morgens aufstehen, wird es für den hinteren Nutzer schwer – er muss dann im Bedarfsfall zum Besteigen oder Verlassen des Bettes über den vorderen Partner klettern. Diese Bettform ist also sicherlich nichts für Paare, die nachts öfter mal raus müssen.
Stockbetten / Einzelbetten übereinander
Ein zweiter, von Kindern heißgeliebter Klassiker ist das bereits erwähnte Stockbett, also zwei übereinander angeordnete Einzelbetten quer an der Rückwand. Der wichtigste Vorteil ist sofort ersichtlich: Eine Bettbreite von etwa 70 bis 80 cm spart enorm an Aufbaulänge und wird deshalb häufig in sehr kurzen Wohnmobilen verbaut, in Kombination mit Alkoven- oder Hubbetten sogar für vier oder mehr Personen.
Durch die Bettlänge in Fahrzeugbreite sind die Betten natürlich auch für erwachsene Einzelschläfer gut geeignet, wo wir jedoch gleich einen Nachteil berücksichtigen müssen: Das obere Bett ist nur über eine Leiter erreichbar, also sicher nichts für ältere Semester. Und auch das Raumangebot über oder unter den Betten ist sehr begrenzt, da zwischen den Betten bzw. dem Dach in der Höhe genug Platz bleiben muss, um sich nachts auch einmal umdrehen zu können, ohne sich zu stoßen. Eine pfiffige Lösung ist ein an die Wand klappbares unteres Bett – tagsüber oder während der Fahrt stehen dann dort z.B. die Fahrräder oder andere sperrige Gegenstände, nachts räumt man diese weg und klappt das Bett zum Schlafen wieder herunter.
Einzelbetten längs im Heck
Kommen wir nun zu den drei längs eingebauten Varianten, zunächst zu den zur Zeit so beliebten Einzelbetten. Klarer Nachteil (wie bei allen Längseinbauten): Sie benötigen die gesamte Bettlänge an Raum, wodurch sie oft nur in längeren Fahrzeugen anzutreffen sind.
Wen das nicht stört, der freut sich über viele Vorteile: viel Raum ober- und unterhalb (ähnlich dem Querdoppelbett), einzelner Zugang für jeden Schläfer von der Mitte aus, Möglichkeit des Abdeckens des Mittelzugangs mit Polstern zu einer riesigen Schlaffläche, wo auch mal ein Kind einen zusätzlichen Schlafplatz findet, usw.. Oft nutzt man den Raum unterhalb für eine geräumige Heckgarage, kleinere Kleiderschränke oder zur Unterbringung von Fahrzeugaggregaten oder sonstigen Einbauten.
Doppelbett / Queensbett längs im Heck
Wer gerne von links und rechts in sein Bett steigen möchte, wählt das sogenannte Queensbett, ein in Längsrichtung eingebautes Doppelbett in der Fahrzeugmitte. Die seitlichen Zugänge sind zwar i.d.R. recht schmal (ein Kompromiss aus Fahrzeug-, Bett- und Gangbreite), erlauben aber ein völlig unabhängiges Be- und Aussteigen.
Oberhalb und seitlich ergeben sich ähnliche Räume für Wand- oder sogar schmale Hochschränke etc. wie beim Querbett oder Einzelbetten. Durch die tiefliegenden Zugänge ist eine vollwertige Heckgarage allerdings meistens nicht möglich.
Doppelbett / Seitenbett längs im Heck
Fast immer in Kombination mit einem im Heck untergebrachten seitlichen Kompaktbad findet man schließlich das Seitenlängsbett. Zwar ist auch hier der Längseinbau sehr raumgreifend, dafür hat ein komplettes Bad daneben Platz.
Seitenbetten sind üblicherweise recht schmal gehalten und haben immer ein sich verjüngendes Fußende, um den Zugang zum Bad bequemer zu gestalten. Und auch hier ist für den Stauraum oberhalb und unterhalb der Betten nur etwas mehr als die Hälfte des Fahrzeugs verfügbar.
Am Schluss betrachten wir noch zwei weitere häufig anzutreffende Bett-Lösungen.
Doppelbett im Alkoven / quer
Wer kennt es nicht, das liebevoll als „Nasenbär“ bezeichnete Alkovenmobil. Was die äußere Fahrzeugsilhouette eher nicht aufwertet, punktet dafür im Inneren mit einem riesigen Platz über den Fahrersitzen für ein großzügiges, wenn auch nicht allzu hohes Doppelbett.
Nutzt man dieses als einzige Schlafmöglichkeit oder vielleicht in Kombination mit einem Stockbett im Heck, lassen sich enorm kurze Fahrzeuge selbst für 4 Personen realisieren. Der größte Vorteil ist wohl die besondere Familientauglichkeit bei gleichzeitiger Kompaktheit des Fahrzeugs. Einige Nachteile kombinieren sich hier allerdings: Wie beim Querbett im Heck müssen die Schläfer im Bedarfsfall übereinander klettern (im flachen Alkoven ein sportliches Unterfangen), ohne Leiter kein Schlaf und aus der Perspektive des Luftwiderstandes schiebet Ihr mit einem Alkoven-Fahrzeug eine recht unförmige „Schrankwand“ von etwa 2,30 x 3,00 m mit hoher Geschwindigkeit quer über die Autobahn oder Landstraße – das werdet Ihr an der nächsten Tankstelle deutlich zu spüren bekommen und die Umwelt ist auch nicht Euer bester Freund.
Kombinationen mit Hubbetten
Gibt es da vielleicht noch andere Alternativen? Aber natürlich, z.B. das vielgelobte Hub-Bett. Dieses Einzel- oder Doppelbett befindet sich tagsüber in Ruhestellung irgendwo im Fahrzeug unter dem Dach, meistens über der Sitzgruppe, bei integrierten Mobilen über den Fahrersitzen. Zum Schlafen wird es mittels einer Kurbel oder elektrisch bis etwa auf halbe Wohnraumhöhe abgesenkt (was eine Aufstieghilfe notwendig macht).
Auf den ersten Blick sicherlich (fast) eine Allzweck-Lösung. Doch auch hier gilt es, ein paar „Haken“ zu beachten. Da wäre zunächst das durch die Hubvorrichtung höhere Gewicht gegenüber normalen Einbaubetten. Hinzu kommt die oft verringerte Kopffreiheit unterhalb des unter dem Dach geparkten Hubbettes, womit großgewachsene Urlauber ihre Schwierigkeiten haben könnten. Der eine geht schlafen, der andere möchte noch etwas lesen oder fernsehen? Beim Hubbett über der Sitzgruppe kann es unter dem heruntergelassenen Bett für den Leser vorsichtig ausgedrückt ganz schön eng werden. Oder wenn zwischen umgedrehtem Fahrersitz und TV-Gerät ein Bett schwebt, sorgt das nicht unbedingt für unbeschwerten Fernsehspaß. Und den Satz „Schatz, ich hab schon mal den Frühstückstisch gedeckt“ wird man bei solchen Hubbett-Besitzern auch eher selten hören. Ein mögliches weiteres Manko: Manche Hubbetten hängen im heruntergelassenen Zustand ganz oder teilweise vor der Wohnraumtür, so dass das Betreten oder Verlassen des Fahrzeugs problematisch oder gar unmöglich wird. Man muss nur an einen Notfall, wie z.B. einen Brand oder ungewollten Gasaustritt in der Nacht denken – schnell wird klar, dass auch ein Hubbett nicht alle Probleme löst…
Es gibt noch viele weitere Variationen von Schlafmöglichkeiten, allen voran die beschriebenen umbaubaren Sitzgruppen, umklappbare Sitzbänke oder aufklappbare Dachbetten in Kastenwagen, Einhängbetten im Fahrerhaus oder zur größten Not auch mal die aufgeblasene Luftmatratze im Mittelgang des Wohnmobils. Mehr dazu findet Ihr in der Rubrik > WoMo-KnowHow > Schlafen.
Wohnen / Essen / Sitzgruppe
Der nächste Bereich ist etwas übersichtlicher, allein schon, weil er nur tagsüber genutzt wird. Essen, spielen, lesen, basteln, fernsehen – Vieles, was wir tun, gerade wenn mal schlechtes Wetter ist, spielt sich im Wohnbereich, also dort wo sich Sitzgruppe und Tisch befinden, ab. Schauen wir uns also an, was die Wohnmobil-Welt da für uns bereithält.
Zunächst eine grundsätzliche Betrachtung: Viele Wohnmobile bieten die Möglichkeit, Fahrer- und Beifahrersitz während des Aufenthalts zu drehen und so in die Sitzgruppe zu integrieren (siehe Grafiken unten). Die Frage ist also: Drehbare Fahrersitze oder nicht? Wer das für eine dumme Frage hält, muss etwas genauer hinschauen. Richtig ist, dass jede kombinierte Nutzung üblicherweise Platz und Gewicht spart, so auch hier. Was könnte also dagegensprechen?
Halb-Dinette
Erster Aspekt: Auch im gedrehten Zustand bleiben die Fahrersitze im Fahrerhaus, d.h. eine Abtrennung zum Wohnraum hin ist nicht möglich (es sei denn mit einem Vorhang). Wenn man weiß, dass sich im Fahrerhaus keine Isolierfenster (Front- und Seitenscheiben) und zudem viel ungedämmtes Blech befinden, wird schnell klar, dass von dort im Herbst und Winter reichlich kalte Luft in den Wohnraum fließt.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man heizt die ständig nachfließende Kaltluft auf, wozu Ausströmer im Fahrerhaus und viel Energieaufwand notwendig wären. Oder man nimmt ein Fahrzeug, bei dem das gesamte Fahrerhaus z.B. mittels isolierter Schiebetüren vom Wohnbereich abgetrennt werden kann, also nach dem Prinzip Fahrerhaus kalt, Wohnraum warm. Dann sind aber die Fahrersitze nicht mehr integrierbar und es muss eine zusätzliche Sitzbank her. Wer sein Wohnmobil ohnehin nur an warmen Tagen bewegt, muss sich zum Glück über solche Dinge keine Gedanken machen und kann getrost die Drehsitze bestellen – oder?
Voll-Dinette
Wenn die Großeltern in ihrem Wohnmobil nur gelegentlich mal ihre beiden Enkel mitnehmen möchten, müssen sie dann das ganze Jahr mit einem zusätzlichen Fest- oder Hubbett unterwegs sein? Ein klares Nein, denn hier würde z.B. eine zum Schlafplatz umbaubare Sitzgruppe völlig ausreichen. Ein solcher Umbau ist jedoch bei integrierten Fahrersitzen oft nur unzureichend oder gar nicht möglich. Damit läge der Pluspunkt klar bei einer Voll-Dinette – womit wir bei der ersten hier vorgestellten Sitzgruppenart wären.
Eine Sitzgruppe mit zwei gegenüberliegenden Sitzbänken und dem Tisch in der Mitte nennt man beim Wohnmobil auch (Voll-)Dinette. Sie hat die oben beschriebenen Vorteile, beansprucht aber spürbar mehr Platz und Gewicht als die sogenannte Halb-Dinette, bei der die Fahrersitze integriert werden.
L-Sitzgruppe
Eine dritte Variante dieses Ensembles ist die L-Sitzgruppe, so benannt, weil die hintere Sitzbank als Eckbank mit einem Seitenschenkel auf der linken Fahrzeugseite ausgeführt ist. Der Tisch wird in vielen unterschiedlichen Formen und Ausführungen angeboten, mal zu drehen, mal auszuziehen, mal zu verschieben und oft auch alles zusammen. Ist das Wohnmobil geräumig genug, findet sich auf der rechten Seite des Fahrzeugs oft noch ein Einzelsitz oder gar eine Sitzbank. Damit kann man auf dem Stellplatz auch mal eine größere Runde zu einem Glas Wein einladen.
Heck-Sitzgruppe
Eine seltenere, aber dennoch recht beliebte Form des Sitzens ist die sogenannte Hecksitzgruppe, die oft auch noch zum Doppelbett umgebaut werden kann. Hier finden größere Gruppen um den meist abgerundeten Tisch reichlich Platz, noch mehr, wenn man die neuerdings angebotenen Klappsitze einbezieht. Um einen abendlichen Bettenumbau zu vermeiden, treffen wir diese Sitzgruppenvariante häufig in Kombination mit Alkoven- oder Hubbetten im vorderen Bereich an.
Auch beim Sitzen und Wohnen gibt es noch viele weitere Ideen zu entdecken, die Ihr auf unseren Seiten in der Rubrik > WoMo-KnowHow > Wohnen findet.
Küche / Kochen
Die klassischen Bestandteile der Küche sind Spüle, Herd und Kühlschrank. Aus den zahlreichen möglichen Anordnungen haben sich drei häufig anzutreffende Grundtypen herausgebildet.
Seitenküche
Die platzsparendste Lösung ist die Seitenküche, häufig gleich neben der Eingangstür anzutreffen. In die Arbeitsplatte sind die Spüle und der meist 2- bis 3-flammige Gasherd eingelassen. Darunter befindet sich ein kompakter Kühlschrank, eine größere Lösung stellt eine Kühl-/Gefrierkombination seitlich daneben. Töpfe, Pfannen, Geschirr und Besteck finden in diversen Schubladen und Ober- / Unterschränken Platz. Meist ist nur recht wenig Arbeitsfläche vorhanden, manchmal findet man eine kleine aufklappbare seitliche Erweiterung, um die Fläche zu vergrößern (siehe Foto oben).
L-Küche
Für mehr Platz sorgt die sogenannte L-Küche, benannt nach der Form der Arbeitsplatte. Sie steht häufig zwischen Sitzgruppe und Bad auf der linken Fahrzeugseite und bietet deutlich mehr Platz, hat gelegentlich sogar Auszieh-Unterschränke (sog. Apothekerschränke) und wird in der Regel mit einem gegenüberliegenden Kühl-/Gefriergerät kombiniert. Die L-Küche bietet darüber hinaus auch ausreichend Platz für einen Backofen, eine Mikrowelle, Dunstabzug oder sonstige praktische Küchengeräte.
Heck-Küche
Manche Wohnmobile verstauen die Küche komplett im Heck, zum Teil großzügig über die gesamte Breite, manche nur teilweise, um beispielsweise Platz für ein danebenliegendes Bad freizulassen. Eine Heckgarage ist bei solchen Modellen natürlich nicht möglich. Oft wird bei dieser Aufteilung die Eingangstür nach hinten verlegt und man trifft im vorderen Fahrzeugteil auf üppige Wohnlandschaften mit z.B. gegenüberliegenden Sitzbänken.
Und was ist mit einer Kaffeemaschine, einem Backofen, Dunstabzug, Mikrowelle, Toaster? Keine Angst: Wie zu Hause ist auch im Wohnmobil alles, sogar bis hin zur Wasch- oder Spülmaschine in großen Luxusmobilen, denk- und machbar. Mehr dazu findet Ihr in der Rubrik > WoMo-Know-How > Kochen/Essen.
Nasszelle / Dusche / Toilette
Am Anfang sollte man sich gleich eine grundsätzliche Frage stellen: Brauche ich überhaupt eine Nasszelle? In Kleinstwohnmobilen ohnehin nicht vorhanden, könnte sie je nach Nutzungsart auch bei größeren Fahrzeugen überflüssig sein, beispielsweise für Urlauber, die ohnehin nur auf Campingplätzen mit ausreichend sanitären Anlagen verweilen. Auf der anderen Seite wird es selbst bei Kastenwagen immer schwieriger, ein Gefährt ohne diese Serienausstattung zu bekommen. Ganz gleich, wie häufig Ihr den Nassraum nutzt, vorteilhaft ist er allemal. Allein schon die vorhandene Toilette bei längeren Autobahnfahrten oder auch nur die Nutzung als Trockenraum für nass gewordene Kleidung sprechen dafür.
Kompaktbad / Kombibad
Der Größe nach beginnen wir mit dem sogenannten Kompakt- oder Kombibad. Hier werden Toilette, Waschbecken und Dusche meistens in der Fahrzeugmitte auf kleinstem Raum kombiniert. Manchmal wird beim Duschen der gesamte Raum nass, manchmal lässt sich die Dusche per Vorhang oder Schiebetür abtrennen, was dann als separate Dusche bezeichnet wird.
Schieb- oder klappbare Waschbecken bieten variable Lösungen und auch Toiletten gibt es in verschiedenen Ausführungen, z.B. drehbar oder als Bank. Eines ist sicher: Ein Kompaktbad geht immer mit etlichen Kompromissen einher. Hier muss man genau überlegen, auf wieviel Komfort man zu verzichten bereit ist, um Größen- oder Gewichtsvorteile zu erreichen.
Dusche und Bad getrennt
Deutlich entspannter geht es zu, wenn die Dusche vollständig vom Toiletten- und Waschraum getrennt ist, sich also z.B. auf der gegenüberliegenden Fahrzeugseite befindet – was im Wohnmobil natürlich seinen Platz fordert. Bei einer solchen Lösung stört die tropfende Regenjacke nicht bei der Toilettenbenutzung, beim Duschen wird nur diese nass und je nach Bedürfnis können auch mal zwei Personen gleichzeitig den Nass- bzw. Sanitärbereich nutzen.
Ganz geräumig wird es seit einigen Jahren durch die Erfindung des sogenannten Raumbades. Hierbei werden die Türen von Dusche und Toilette so angeordnet, dass sie bei geöffneter Stellung (angedeutet durch die gestrichelten Linien in der Grafik) einen großen kompletten Raum ergeben.
Seiten- / Eckbad im Heck
Zwei weitere Lösungen, die leider ohne Heckgarage auskommen müssen, sind häufig anzutreffen. Wie schon zuvor erwähnt, werden Seitenheckbetten gerne mit Kompakteckbädern im Heck kombiniert. Größe und Möglichkeiten sind ähnlich dem oben beschriebenen Kombibad, befinden sich aber im Aufbau ganz hinten und ermöglichen so ungewöhnliche Grundrisse im vorderen Fahrzeugteil.
Heck-Bad (gesamte Breite)
Oft sehr großzügig sind schließlich Nasszellen, die sich über das gesamte Wohnmobil-Heck erstrecken. Hier ist immer eine Abtrennung der Dusche mittels Schiebetür zu finden und das Platzangebot für Ablagen, Schränke oder Spiegel ist meist üppig. Zu erreichen sind diese Heckbäder meistens über den Mittelgang zweier davorliegender Einzelbetten.
Über die einzelnen Komponenten und weitere Möglichkeiten könnt Ihr Euch in der Rubrik > WoMo-KnowHow > Bad/Nasszelleinformieren.
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