Tische

Im Reisemobil gibt es von dem, was wir von zuhause gut kennen, in der Regel nur ein einziges Exemplar – den Tisch. Im eigenen Heim von jedermann genutzt als Wohnzimmer- oder Esstisch, als Schreib-, Spiel- oder Arbeitstisch, als Beistelltisch, Ablagefläche oder Deko-Möbel – all diese Aufgaben und mehr muss der Tisch im fahrbaren Heim in multifunktionaler Weise übernehmen.

Hinweis: Auf dieser Seite soll es nur um die Wohnraumtische gehen, die wir im Innenbereich finden. Das Thema Campingtische behandeln wir in der Rubrik > Zubehör.

Zunächst müssen wir uns die drei wichtigsten Funktionen vor Augen führen. Da ist zu allererst die Nutzung als Wohnzimmertisch, also für alle Arten des Verweilens, ob nun tagsüber als Ablage- oder Arbeitsfläche oder auch am Abend z.B. beim gemeinsamen Spielen oder Fernsehen. Ebenso wichtig: Der Wohnraumtisch als Ess- und Küchentisch. Hier werden die Mahlzeiten serviert und, falls wie so oft die Arbeitsfläche der Reisemobilküche zu klein ist, auch zum Teil zubereitet. Eine dritte, häufig unverzichtbare Funktion, gerade bei kleineren Reisemobilen, ist die Nutzung des Wohnraumtisches als Unterlage für eine umbaubare Schlafmöglichkeit innerhalb der Sitzgruppe. Hier können oft im Handumdrehen ein oder zwei zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden, die tagsüber (bis auf die Zusatzpolster) praktisch keinen Raum wegnehmen – gerade bei Campingbussen und Kastenwagen sehr zweckmäßig.

Schauen wir uns nun an, was der Reisemobil-Markt so alles anbietet. Wie in vielen anderen Bereichen auch, reicht die Palette von „sehr einfach“ bis hin zum Luxusmodell. In vielen Discounter-Mobilen merkt man gleich, dass dem Tisch wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde: eine Seitenführung zum Verschieben, ein Standfuß und eine dünne Tischplatte, das war´s dann bei vielen Fahrzeugen auch schon. Versteht uns nicht falsch: das kann bei Campern ohne große Ansprüche durchaus reichen. Ein großes Plus solcher Konstruktionen: durch geringen Materialeinsatz sind solche Tische oft sehr leicht und schaffen so ein paar Kilo Reserve für andere Zuladungswünsche.

Ganz gleich, welchen Tisch Ihr im Fahrzeug vorfindet, achtet auf jeden Fall darauf, dass er keinerlei scharfe Kanten hat. Um Verletzungsgefahren zu vermeiden, schreibt sogar der TÜV bei diesen Reisemobilmöbeln abgerundete Kanten vor!

Das Verschieben von Tischen in der Seitenführung kann manchmal etwas hakelig sein. Eine dünne Schicht Talkum (oder ein anderes Schmiermittel) in der Führungsschiene ist da sehr hilfreich.

Im mittleren Preissegment finden sich häufig Tische, die zusätzlich zur Verschiebbarkeit eine Erweiterungsmöglichkeit in Form einer zweiten Tischplatte anbieten. Diese ist auszieh- oder herausschwenkbar und unter der eigentlichen Hauptplatte montiert. Wer größere Mahlzeiten zubereitet oder auch mal mit vielen Leuten am Tisch sitzt, weiß eine solche zusätzliche Fläche schnell zu schätzen. Für Familienurlaube mit vier oder mehr Personen ist sie praktisch unverzichtbar. Und der Sitzgruppe gegenüberliegende Seitensitzbänke machen praktisch nur Sinn, wenn der Tisch erweiterbar und von dort z.B. bei Mahlzeiten auch erreichbar ist.

Eine pfiffige Lösung für Frischluftliebhaber bieten einige Campingbus- und Kastenwagen-Hersteller an. Dort lässt sich der Wohnraumtisch aus der Führungsschiene im Innenraum herausnehmen und in eine ebensolche an der Außenseite der Küche wieder einhängen (siehe Foto) – schon hat man einen gemütlichen Ess- (oder Arbeits-)platz unter freiem Himmel. Das spart manchmal sogar den separaten Campingtisch – eine sehr elegante und durchdachte Lösung.

Verschiebbar nach hinten, vorne, links, rechts, dazu um 360 Grad drehbar – das sind die Eigenschaften der komfortablen Tisch-Klasse, mit der meist höherwertige Reisemobile ausgestattet sind. Möglich wird das durch eine Mehrfach-Kulisse (siehe Foto), die mit verschiedenen Schubelementen und -ebenen sowie einer Dreh- und einer Arretiervorrichtung die oben aufgesetzte Tischplatte trägt. Ganz luxuriös wird es dann, wenn man auch noch die Höhe stufenlos einstellen kann, womöglich sogar mit einer Gasdruckfeder. Unter der Bezeichnung „Schiffstisch“ wurde diese Tischart vor einigen Jahren eingeführt, die inzwischen die Reise auch in mittlere Preissegmente antritt. Äußerst praktisch sind sie schon, auch wenn die meist sehr solide Verarbeitung deutlich aufs Gewicht schlägt.

Eine spezielle Tisch-Spielart: klappbare Tischplatten. Diese trifft man in der mittleren und höheren Preisklasse immer wieder einmal an. Weggeklappt während der Fahrt ersparen solche Tische enorm Platz, ausgeklappt sorgen sie für eine beeindruckend große Fläche, die nahe an die Maße heimischer Tische herankommt.

Achtet bei allen Tischen, insbesondere wenn sie als Unterbauelement für zusätzliche Schlafplätze dienen sollen, immer auf eine solide Qualität und Stabilität. Oft genug stützt man sich ohne nachzudenken auf ihnen ab oder nutzt sie sogar als Aufstieghilfe zum Alkoven- oder Hubbett.

Daneben solltet Ihr den Oberflächen und Kanten (Umleimern) besondere Aufmerksamkeit schenken. Nicht alles, was schön aussieht, ist auch gut zu reinigen und pflegen. Eine gewisse Robustheit und Kratzfestigkeit sollte auf jeden Fall gegeben sein, schließlich nutzt Ihr das Möbelstück zum Campen mit all seinen äußeren Einflüssen und nicht in der gut temperierten und geschützten Wohnung.

Was für Euch in Frage kommt, entscheidet Ihr am Ende selbst. Wir wünschen Euch jedenfalls vergnügliche und erholsame Stunden an dem genau für Euch richtigen Reisemobil-Tisch.