Sie gehören schon fast zur Standardausstattung für Reisemobile: Träger- und Boxensysteme, mit deren Hilfe man sperrige oder zusätzliche Ladung unterbringen kann, wenn die normalen Lademöglichkeiten nicht mehr ausreichen oder am falschen Platz sind. Der Klassiker ist sicherlich der Heckträger für Fahrräder.
Heckträgersysteme für Fahrräder / Roller
Wer seine Fahrräder mit auf die Reisemobil-Reise nehmen will, entscheidet sich häufig für die Unterbringung in der Heckgarage, sofern eine solche vorhanden ist. Dort sind die Drahtesel geschützt vor Wettereinflüssen und Langfingern sicher aufgehoben. Aber – was ist, wenn man keine Heckgarage hat oder diese für den Transport anderer Reisegegenstände benötigt wird? In solchen Fällen wird fast immer auf die Lösung eines Fahrradträgers, der an der Rückseite des Fahrzeugs angebracht wird, zurückgegriffen, den sogenannten Fahrradheckträger. Er kann entweder an der Rückwand verschraubt werden oder man entscheidet sich für eine Version, die auf eine Anhängerkupplung montiert wird.
Die gängigste Variante ist der Rückwand- oder Heckträger, der in Ausführungen für 2 bis 4 Fahrräder oder E-Bikes von verschiedenen Herstellern angeboten wird. Bei Trägern für Kastenwagen oder Campingbusse wird häufig die schwenkbare Montage auf einer der beiden Hecktüren angeboten.
Bei allen Modellen solltet Ihr bei der Auswahl einiges beachten. Zum einen muss die Rückwand oder der rückseitige Rahmen für eine solche Montage geeignet sein. Hier gibt Euer Reisemobil-Hersteller sicher gerne Auskunft.
Zum zweiten solltet Ihr Euch Gedanken über die Höhe der Montage machen, sofern diese nicht durch den Rückwandtyp vorgegeben ist. Je höher der Halter, desto schwieriger ist das Aufladen und Abnehmen der Räder. Manche Hersteller bieten gerade für ältere Reisemobil-Fahrer Modelle mit einem Kurbel- oder Elektrolift an, bei denen man die Halterung je nach Ausführung bis knapp über den Boden absenken kann – sehr praktisch und rückenschonend. Wer seine Fahrräder gleich ganz tief montieren will, greift sicherlich gerne zu einem Halter für die Anbringung auf einer Anhängerkupplung. Diese muss natürlich vorhanden sein oder nachgerüstet werden, was nicht ganz billig ist.
Bei allen Fahrradheckträgern sind zwei Dinge zwingend zu berücksichtigen: Das Gewicht und die Maße. Greift bei allen Modellen immer zu solchen, die für das Gewicht und die Maße Eurer Räder ausgelegt sind. Gerade E-Bikes sind selbst bei herausgenommenen Akkus recht schwer und benötigen entsprechend stabile Träger. Und großgewachsene Reisemobil-Urlauber, die entsprechend große Fahrräder (mit großen Rahmenmaßen) besitzen, sollten einen kritischen Blick auf die Länge der Träger-Schienen werfen.
Vor dem Kauf eines Fahrradträgers solltet Ihr Eure Fahrräder wiegen, bei E-Bikesohne die recht schweren Akkus. E-Bike-Akkus lassen sich prima im vorderen Teil des Fahrzeugs transportieren, wo in der Regel noch genügend Gewichtsreserven sind.
Aber nicht nur einen gewichtsmäßig ausreichenden Träger solltet Ihr im Auge behalten, sondern auch das Gewicht Eures Reisemobils. Dabei sind sowohl das zulässige Gesamtgewicht als auch die maximale Last der Hinterachse (!) zu beachten, die durch den sehr weit hinten liegenden Schwerpunkt stark belastet wird. Dies ist besonders dann wichtig, wenn Ihr statt Fahrrädern sogar einen Motorroller transportieren wollt. Hier empfehlen wir dringend besondere Aufmerksamkeit und das vorherige Ausrechnen der Belastungen, damit Ihr nicht im Nachhinein Schwierigkeiten bekommt.
Achtet auch auf die Maße! Bei der Benutzung einer Fähre wird zum Beispiel die gesamte Wohnmobil-Länge inklusive der Fahrräder als Berechnungsgrundlage für den Fährpreis genommen. Wer kurzzeitig für eine Überfahrt Platz im Fahrzeuginneren schaffen kann, sollte über einen abnehmbaren Fahrradträger nachdenken. Solche Modelle sind auch für Reisemobil-Besitzer interessant, die ihr Fahrzeug hauptsächlich im öffentlichen Verkehrsraum abstellen. Werden Räder und Träger nicht benutzt, nimmt man sie einfach ab und verstaut sie im Keller oder an einem anderen sicheren Ort.
In manchen Ländern ist die Kennzeichnung von überstehenden Lasten, also auch einem Fahrradheckträger (auch OHNE Fahrräder!), zwingend vorgeschrieben. Vorgaben für Italien: Tafel 50x50cm aus Aluminium, reflektierend und schräg rot/weiß gestreift. In Spanien zusätzlich schwarze Umrandung. Eine Nichtbeachtung zieht z.T. empfindliche Geldbußen nach sich!
Wer einen Heckträger sein eigen nennt, darf sich über allerlei Zubehör hierzu freuen. Das reicht von der einhängbaren Trockenvorrichtig für Wäsche über Schutzhüllen bis hin zu Transportboxen, die auf die Träger montiert werden können, wenn mal keine Fahrräder mit auf die Reise gehen. Mehr dazu unter > Zubehör.
Dachträger / -boxen
War früher noch fast jedes Reisemobil mit einer Heckleiter und einer Dachreling versehen, trifft man diese heutzutage in der Serienausstattung nur noch in den seltensten Fällen an. Wer klettert schon gerne aufs Dach, um an Kleidung, Sportsachen oder Vorräte zu gelangen – wohl niemand. Anders sieht es bei Campingbussen oder Kastenwagen aus, wo man häufiger schon mal eine Dachbox, ein Gummiboot oder die Surfbretter hoch oben auf dem Fahrzeug sieht.
Für den Dachtransport gibt es diverse Systeme von festen Relinglösungen bis hin zu Einzelhalterungen oder abnehmbaren universellen Dachquerträgern für allerlei Haltesysteme. Da es sich meist um sehr spezielle Ausführungen handelt, sollte man sich bei verschiedenen Freizeitzubehör-Anbietern umschauen.
Auch beim Dachtransport ist natürlich eine gründliche Vorab-Berechnung von Maßen und Gewichten angeraten, damit einerseits die Vorschriften eingehalten werden, zum anderen aber auch aus Gründen der eigenen Sicherheit. Gerade auf dem Dach ist Gepäck besonderen Witterungs- und Windeinflüssen ausgesetzt, hinzu kommt ein beachtlicher Einfluss auf das Fahrverhalten, gerade was Reisemobile mit kleineren Ausmaßen und geringem Gewicht anbelangt (Hebelwirkung!).
Im Gegensatz zu Hecklösungen müssen bei Dachhalterungen die Fahrzeughöhe und die erlaubten Dachlasten beachtet werden. Und – das Ganze sollte natürlich auch gut zugänglich sein, sodass ggfs. Platz für eine kleine Leiter oder Ähnliches einkalkuliert werden muss.
Ganz gleich, wo Ihr zusätzliche Transport- und Aufbewahrungsmöglichkeiten außerhalb des Fahrzeugs plant, bedenkt bitte immer: Ein Reisemobil sollte seinen Schwerpunkt immer irgendwo ganz unten in der Mitte haben. Je weiter entfernt davon Ihr zusätzliches Gewicht anbringt, desto ungünstiger wirkt sich das auf die gesamte Fahrphysik aus. Bei allen Lösungen gilt also immer der Grundsatz: je weniger, desto besser!
Dachboxen „zum Wohnen“
Gut, das sprengt vielleicht etwas den Rahmen dieser Seite, geht es doch um Transportmöglichkeiten alltäglicher Reiseutensilien außerhalb des Fahrzeugs. Dennoch möchten wir auf die Möglichkeit hinweisen, z.B. einen SUV oder ein anderes geräumiges Fahrzeug einfach mit Hilfe einer Dachbox in ein durchaus urlaubstaugliches „Reisemobil“ zu verwandeln. Mehr dazu erfahrt Ihr auf unseren > Zubehör-Seiten im Abschnitt „(Vor-)Zelte“.
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