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Grill / Fondue / Raclette / Toaster

Wenn der Mann schon mal ein Küchengerät schwingt, dann ist es wohl am ehesten die Grillzange. Ja, ein Holzkohlegrill, der zischt und raucht, der glüht und lodert – das letzte Bisschen Abenteuer, das uns in der zivilisierten Kochwelt noch geblieben ist. Warum also nicht mal beim Reisemobil-Urlaub über diese Alternative nachdenken – und vielleicht noch über ein paar andere mehr.

Grillarten

Auch hier hat man wieder die Qual der Wahl. Klassisch und ganz klar favorisiert ist natürlich die Befeuerung mit Holzkohle oder Kohlebriketts. Alteingesessene Griller lassen nichts Anderes gelten, nur so schmeckt´s deftig und gut. Blöd nur, wenn z.B. auf dem Campingplatz offenes Feuer verboten ist.

Gut, dass es für solche Fälle Ausweichmöglichkeiten gibt, z.B. den Elektrogrill. Solche Geräte sind für wenige Euro erhältlich und man kann mit ihnen fantastische Grillabende feiern – auch wenn das die Puristen vehement verneinen. Klarer Vorteil: kein Bratgeruch im Reisemobil. Bedenkenswerter Nachteil: man braucht natürlich Strom. Auf dem Campingplatz in der Regel kein Problem, freistehend braucht man zumindest einen guten Wechselrichter und ausreichende Batteriekapazitäten.

Echte Tausendsassas sind die Gasgrills. Man betreibt sie entweder mit den bekannten blauen Kartuschen, die es in verschiedenen Größen/Füllmengen zu kaufen gibt oder (für ganz Pfiffige) mit einem Gas-Außenanschluss am Reisemobil, der die ohnehin mitgeführten Gasflaschen anzapft. Hinzu kommt ein echter Mehrwert solcher Geräte: man kann einen Gasgrill sowohl offen wie einen Holzkohlegrill betreiben, aber auch mit einem Deckel verschlossen. Wer mag, kann so tatsächlich, wie im heimischen Backofen, einen knusprigen Schweinebraten, einen tollen Auflauf oder ein herrlich überbackenes Gratin zaubern.

Man muss keine Angst haben, dass ein mitgeführter Grill inklusive Holzkohle- und Grillanzünder-Vorrat gleich den Platz in der halben Heckgarage versperrt. Es gibt spezielle Camping-Ausführungen, die man sehr trickreich klappen, falten und ineinander schachteln kann, sodass am Ende nicht mehr Platz als für einen mittleren Kosmetikkoffer benötigt wird. Anzünder sind als kleine Flaschen oder in kleinen Päckchen erhältlich und Holzkohle kauft man am besten in der gerade benötigten Menge vor Ort (auf vielen Campingplätzen erhältlich, wo Grillen erlaubt ist, ansonsten im Supermarkt, beim Discounter oder an der Tankstelle).

Fondue

Bei vielen Familien traditionell an Weihnachten oder bei sonstigen Feiern eingesetzt, leistet ein Fondue-Set auch für ein gemütliches Abendessen vor dem Reisemobil sehr gute Dienste. Praktisch ist, dass Zubereitung und Verzehr quasi in einem Arbeitsgang erledigt werden und bei der Benutzung außerhalb des Reisemobils lästige Gerüche außen vor bleiben. Natürlich gehört eine entsprechende Vorbereitung dazu, das heißt, es müssen ausreichend Pflanzenfett und die klassischen Zutaten dafür eingekauft werden. 

Zwei klare Pluspunkte kann das Fondue außerdem für sich in Anspruch nehmen: es gibt am Markt ausreichend Sets, die man als Spiritus- oder mit Brennpaste betriebene Modelle erstehen kann, womit man von jeglicher anderen Energieart unabhängig ist (Strom, Gas etc.). Zum anderen nimmt auch diese Variante der Zubereitung wenig Platz weg und kann mühelos in einer kleinen, freien Ecke des Campers verstaut werden.

Natürlich ist auch ein Käsefondue immer wieder ein Genuss, besonders an etwas kühleren Tagen. Bedenkt aber, dass Töpfe für diese Fondue-Art sehr schwer sind (meistens Keramik oder Guss-Eisen). Wer noch ausreichend Zuladungsreserven hat – guten Appetit!

Raclette

Ursprünglich aus der Schweiz stammend, gab es hier nichts weiter als ein Heizgerät, um Käse zu schmelzen. Dazu wurden Pellkartoffeln oder ein kräftiges Brot gereicht, das war´s. Die Industrie hat das Ganze vermarktungsfähig zu den heute bekannten Geräten mit kleinen Pfännchen und diversem anderen Zubehör weiterentwickelt – zum Glück für uns Reisemobil-Besitzer.

Allein die oberen Heizabdeckungen in Form von Keramik- oder Steinplatten bieten hervorragende Möglichkeiten, Fleisch oder Fisch, ähnlich wie bei einem Elektrogrill, zuzubereiten. Die Pfännchen darf man mit ruhigem Gewissen zum Erwärmen von Gemüse oder Kartoffeln zweckentfremden, der Phantasie sind hier nur wenig Grenzen gesetzt. Wir selbst haben uns ein kleines Set für vier Personen zugelegt (siehe Foto), das wir zu zweit gerne und oft benutzen und das äußerst wenig Platz (beim Essen und Verstauen) beansprucht. Auf der oberen heißen Keramik brutzeln Würstchen, Steaks, Fischfilets oder Champignons, während in den Pfännchen darunter Spargel, Bohnen, Zucchini oder zarter Mais in Butter dahinschmelzen – ein frisches Baguette oder heiße Pellkartoffeln und das ein oder andere Pfännchen mit geschmolzenem Käse dazu und es lassen sich auf einfache Art und Weise wahre Gourmet-Träume verwirklichen.

Wer einen ganz puristischen Raclette-Abend nur mit Käse und Kartoffeln oder Brot erleben möchte (OK, ein Salat dazu wird nicht schaden), kann auch auf ein witziges Mini-Raclette für zwei Personen zurückgreifen, das mit Kerzen (Teelichten) betrieben wird. Gewiss nichts für den großen Hunger, aber nun mal wirklich komplett energieunabhängig und absolut kultig – wir lieben es nicht nur, wir werden davon sogar satt…

Toaster

Nun reden wir die ganze Zeit von Mittag- oder Abendmahlzeiten, aber was ist mit dem Frühstück? Die einen schwören auf Müsli und Obst, andere brauchen zwingend frische Brötchen mit Wurst oder Käse, wieder andere kommen ohne einen Toast mit Rührei und Bacon gar nicht erst auf Betriebstemperatur. Nun gut, Müsli, Obst, Marmelade, Quark, Milch und andere Zutaten stellen einen Reisemobil-Urlauber kaum vor große Probleme. Über frische, aufgebackene Brötchen haben wir schon an anderen Stellen ausführlich gesprochen – bleiben die Liebhaber von Toast, wahlweise mit Schinken, Wurst, Käse, Rührei, Quark und/oder Marmelade (oder mit allem zusammen).

Wie so oft gibt es auch hier wieder mehrere Möglichkeiten. Natürlich kann hier der klassische, strombetriebene Toaster, den man auch von zuhause kennt, zum Einsatz kommen – vorausgesetzt, man verfügt über genügend Strom von außen oder per Wechselrichter und hat ausreichend Platz dafür (man muss das Gerät natürlich vor jeder Weiterfahrt verstauen). Echte Gasgeräte sind nicht erhältlich.

Für Reisemobil-Besitzer jedoch, die es ganz schlicht und einfach mögen, kann man im Zubehörhandel recht günstige Vorrichtungen erwerben, die mit Hilfe des Gasherdes schnell und zuverlässig knusprigen Toast herstellen. Hierzu setzt man einfach das Gestell auf eine vorhandene Gasflamme und röstet so das Brot quasi durch Direkterhitzung.

Wir nutzen eine solche Vorrichtung seit Jahren (auch zum Brötchenaufbacken!) und sind sehr zufrieden damit. Man sollte aber auf zwei Dinge achten: zum einen braucht man eine gewisse Zeit, bis man die optimale Flammengröße und Röstzeit herausgefunden hat (einige schwarz-verkohlte Exemplare haben wir unter dem Punkt „Lehrgeld“ abgebucht), zum anderen ist Vorsicht bei der Benutzung angebracht – diese Aufsätze werden glühend heiß und sind somit nur mit größter Aufmerksamkeit zu behandeln, sonst kann man sich schnell eine unangenehme Verbrennung einfangen. Ansonsten: simpel, preiswert und funktional, also durchaus praktikabel für Reisemobil-Freunde.