Nun, wie darf das Waschbecken in Eurem Reisemobil denn nun sein? Klein, platzsparend und unauffällig, ohne besondere Ansprüche an Material, Form oder Styling, womöglich auch noch zum Wegklappen oder -schieben? Oder doch lieber eines mit dem gewissen Etwas, hip, aus edler Keramik und in großzügigen Ausmaßen – ein voluminöser Hingucker?
Waschbecken sind auch im Reisemobil nicht immer nur Standardware, den einen oder anderen Gedanken darf man sich, sofern man es sich aussuchen kann, ruhig einmal machen. Wie wäre es zum Beispiel mit folgenden Fragen:
Wie oft benutzt Ihr es, wie groß soll es sein, wieviel Platz darf es beanspruchen? Für eine morgentliche Katzenwäsche inklusive Zähneputzen reicht sicher ein kleines, vielleicht sogar wegklapp- oder verschiebbares Modell völlig aus. Wer das Waschbecken intensiv nutzt, weil er z.B. die Sanitäranlagen eines Campingplatzes meiden möchte, dazu vielleicht auch eine gelegentliche Haarwäsche ins Auge fasst, ohne die Dusche bemühen zu müssen, wird wohl eine etwas raumgreifendere Variante wählen. Außerdem: Wieviel Platz bzw. Stehfläche ist rund um das Waschbecken vorhanden und wie ist es eingebaut? Direkt über der Toilette und damit nur für halbe Akrobaten wirklich nutzbar? Oder mit viel Freiraum auch für Wohnmobilisten mit einer etwas üppigeren Figur gut erreichbar?
Achtet auch bei Waschbecken immer auf solide Qualität. Manche Exemplare sehen zunächst toll aus, beispielsweise Kunststoffbecken, die optisch einer gefrosteten Glasschale in nichts nachstehen. Spätestens wenn nach ersten Reinigungen des guten Stücks an einigen Stellen die billig aufgesprühte Frostoptik kahlen, glänzenden Stellen gewichen ist, merkt man, dass man wohl besser etwas mehr investiert hätte.
Wichtig sind natürlich auch die Armaturen. Wer hinter glänzendem Chrom immer solides Metall vermutet, wird wird oft mit billigstem Fernost-Plastik enttäuscht. Gleiches gilt für Dichtungen. Gerade wer eine Druckwasseranlage betreibt, sollte hier auf solide Keramikausführungen achten – undichte Stellen können sonst fatale Folgen haben.
Vollmetall, echte Keramik, Marmor – natürlich wären solche Materialien am besten, sowohl was die Qualität angeht als auch hinsichtlich einer wertigen Optik. Aber auch hier heißt es im Reisemobil wieder, einen guten Kompromiss zwischen soliden Materialien und den vorgegebenen Gewichtsgrenzen zu finden.
Während ein schlechtes oder falsch gewähltes Waschbecken im schlimmsten Fall noch relativ unaufwändig und ohne größere Kosten ausgetauscht werden kann, wird es im nächsten Abschnitt deutlich wichtiger, möglichst von vornherein die richtige Entscheidung zu treffen.
Duschen
Wie bereits auf der Seite > Bäder beschrieben, stellt sich zunächst die grundsätzliche Frage einer separaten Nutzung der Dusche im Reisemobil. Je nach Bauart und Aufteilung der Bäder bleibt bei einer separierten Dusche der übrige Raum mit Waschbecken und Toilette zumindest halbwegs zugänglich und nutzbar, während die Dusche belegt ist.
Ebenfalls wichtig im Zusammenhang mit Klein- und Kompaktbädern: Reicht ein Vorhang oder sind feste Schiebe- oder Klapptüren die erste Wahl? In diesem Zusammenhang solltet Ihr immer bedenken, dass Duschvorhänge nie ganz dicht schließen (und nebenbei auch immer recht „anschmiegsam“ sind). Im ganzen Bad verteilte Wasser- und Schaumspritzer bedingen immer eine anschließende Reinigung – und wer putzt schon gerne im Urlaub ständig sein Bad.
Weiterere Fragen: Lieber zwei einzelne Armaturen für Dusche und Waschbecken oder eine Kombilösung, bei der der „Wasserhahn“ mit einem herausziehbaren Schlauch zum Duschkopf wird (siehe Foto)? Lieber ein kräftiger Wasserstrahl oder eine sanft tröpfelnde Regendusche? Soll die Duschkabine auch für andere Zwecke genutzt werden, z.B. zum Trocknen von Regensachen, Tauchausrüstung oder Ski-Klamotten? Soll die Innendusche auch außen nutzbar sein, z.B. über ein vorhandenes Fenster und einen langen Schlauch (erspart die zusätzliche Installation einer Außendusche)?
Wie Ihr seht, gibt es durchaus etliche Überlegungen, die man sich rechtzeitig durch den Kopf gehen lassen sollte. Ein Fehlkauf hat in fast allen Fällen sehr unangenehme Folgen. Muss eine Dusche, und sei es nur die Duschtasse, repariert oder ausgetauscht werden, ist das immer mit erheblichem handwerklichen und damit auch finanziellen Aufwand verbunden.
Achtet gerade bei der Duschtasse auf solide Qualität. Billiger Plastik-Werkstoff neigt zu Rissbildung, was dann das Eindringen von Wasser in darunterliegende Bereiche zur Folge hat – Feuchtigkeit, die man praktisch nicht mehr weg bekommt. Falls die Duschtasse zur Nutzung der Toilette und des Waschbeckens betreten werden muss (Kompaktbäder), legt eine Einlage hinein, die punktuellen Druck großflächiger verteilt. Damit verringert man das Risiko von Rissen erheblich.
Achtet darauf, dass die Duschtasse zwei (!) Abläufe hat und nicht nur einen. Euer Reisemobil steht nicht immer genau waagerecht. Schon eine leichte Neigung kann dazu führen, dass sich nach dem Duschen genau dort das restliche Wasser sammelt, wo sich der eine Ablauf gerade nicht befindet.
Und nun der letzte und vielleicht wichtigste Aspekt bei der Reisemobil-Dusche: Platz, Platz und nochmals Platz. Natürlich, in einem beengten Mobilheim wird es nie das gleiche Raumangebot wie bei der Dusche zuhause geben, das ist auch uns völlig klar. Aber wir meinen den Rat trotzdem ernst: ein wohlgenährter Camper, dem aus Platzmangel ständig die Armatur in den Rücken sticht oder der sich fortwährend an Seiten- und Trennwänden stößt, wird wenig Freude an seiner Dusche haben. Ebenso der großgewachsene Urlauber, der immerzu Kniebeugen vollführen muss, um halbwegs unter den Duschkopf zu kommen.
Wir hoffen für Euch, dass Ihr einen guten Kompromiss aus Größe, Qualität, Bauform und Preis hinbekommt. Dann steht einem ausgiebigen Duschvergnügen im Reisemobil nichts mehr entgegen.
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