Auch wenn der Wohnmobil-Urlaub mit zu den sichersten Urlaubsarten überhaupt zählt (siehe unsere Seite > Sicherheit), bleibt wohl kaum einer davon verschont – ein Unfall, eine Panne, ein Notfall, eine Verletzung oder Krankheit, passieren kann so etwas auch bei bester Vorsorge immer einmal. Wichtig ist es, sich auf solche Ausnahmesituationen bereits im Vorfeld so gut vorzubereiten, wie irgend möglich. Wer es darauf ankommen lässt und im Unglücksfall lange nach Hilfsmitteln oder Notrufnummern suchen muss, handelt verantwortungslos, wenn auch möglicherweise „nur“ gegen sich selbst. Wer seine „Hausaufgaben“ gemacht hat, kann im Zweifelsfall größeren Schaden abwenden oder zumindest gefasster und umsichtiger handeln.
Beginnen wir also mit den Dingen, die Ihr selbst erledigen könnt oder sogar müsst. Gesetzlich vorgeschrieben sind z.B. das Mitführen von Warndreieck, Verbandskasten und Warnwesten. Bei Wohnmobilen über 3,5 Tonnen kommt noch eine Warnleuchte hinzu. Mit dieser Grundausstattung sind schon einmal wichtige Bereiche abgedeckt.
Wie Ihr Euch bei einem Unfall zu verhalten habt und welche Schritte notwendig sind (Eigensicherung, Sicherung des Unfallortes, Erste-Hilfe-Maßnahmen etc.) ersparen wir uns aus Platzgründen an dieser Stelle. All das könnt Ihr auf zahlreichen Internet-Seiten nachlesen, Web-Adressen dazu findet Ihr auf unserer Seite > Infos im Netz.
Aber es muss ja nicht immer gleich ein veritabler Unfall sein, auch bei eigenen Pannen sollte man z.B. immer mit ausreichendem Ersatz ausgestattet sein. Hierzu zählen:
- Reserve-/Notrad oder Pannen-Set
- Ggfs. Wagenheber
- Reservekanister mit Kraftstoff
- Reserve-Öl
- Ersatzleuchtmittel
- Ersatzsicherungen
Zur Schadensbehebung und für kleinere Reparaturen vor Ort hat sich folgende Ausrüstung bewährt:
- Ausreichendes Werkzeug
- Ggfs. Wagenheber und Radmutternschlüssel
- Abschleppstange (evtl. auch Seil)
- Starthilfekabel
- Eine ordentliche Taschenlampe oder 12V-Arbeitsleuchte
- Klebeband („Panzertape“)
- Dichtungs(knet)masse
- Solide Arbeitshandschuhe
Schaut zu all den Ausrüstungstipps auch einmal auf unserer Seite > Grundausstattung vorbei, wahrscheinlich entdeckt Ihr dort Dinge, an die Ihr von Euch aus nicht gedacht hättet.
Wenn möglich solltet Ihr immer ein ausreichend geladenes (!) Mobiltelefon an Bord haben, um im Schadensfall schnell Hilfe herbeiholen zu können. Und auch für andere Zwecke ist ein Smartphone sehr hilfreich. Zahlreiche Notfall- und Pannen-Apps sind ebenso nützlich wie z.B. Straßenkarten, Medikamentenlisten etc. oder wenigstens die Not-Taschenlampe.
Wichtigste Ausrüstung ist hier die Reiseapotheke, die mindestens so aussehen sollte:
- Notwendige persönliche Medikamente
in ausreichender Menge - Ggfs. antiallergische Medikamente
- Schmerz- und Fiebermittel
- Pflaster, Verbände
- Wundsalbe, Brandsalbe
- Desinfektionsmittel
- Erkältungsmittel, Hals- / Nasen- / Ohrenschmerzen
- Mittel gegen Magen- / Darmerkrankungen und Übelkeit
- Salbe gegen Prellungen, Zerrungen
- Sonnenschutzmittel
- Insektenschutzmittel
Je nach persönlicher Befindlichkeit kann diese Liste natürlich noch weiter ergänzt werden. Achtet bei allen Medikamenten auf das Haltbarkeitsdatum. Führt darüber hinaus immer eine Liste mit wichtigen Rufnummern (Hausarzt, Notruf, Polizei, Verwandte etc.) mit Euch. Das Mitführen des Impf- und falls vorhanden Allergiepasses ist ebenfalls sinnvoll.
Der erste Schritt: Sperrt umgehend alle Kredit-/Geldkarten und Euren Handyzugang. Hierzu solltet Ihr die Notruf- und Sperrnummern Eurer Bank, Eures Kreditkartenunternehmens und des Handyproviders zur Hand haben.
Sperrnummern sollten immer mehrfach aufbewahrt werden (eigenes Portemonnaie, das des Partners, im Fahrzeug, im Rucksack der Kinder etc.), denn wer weiß, was Euch im Notfall abhanden kommt.
Geld und Dokumente weg? Sucht Euch schon vor Euren Fahrten ein Notversteck für ein wenig Bargeld in Eurem Fahrzeug. Das darf und sollte ruhig schwer zugänglich sein. Die Höhe des Betrages sollte wenigstens für einige Telefonate, ein paar Liter Kraftstoff und eine kurzwährende Grundversorgung (Getränke und Speisen) reichen.
Gestohlene Dokumente, z.B. Führerschein oder Ausweis, müssen möglicherweise noch während des Urlaubs ersetzt oder Ersatzpapiere besorgt werden. Sehr hilfreich ist es dann, wenn Ihr Kopien in elektronischer Form bei Euch habt, z.B. als PDFs auf dem Mobiltelefon, einem USB-Stick oder einer SD-Karte.
Der zum Glück äußerst selten vorkommende Super-GAU: das ganze Wohnmobil wurde in Eurer Abwesenheit gestohlen. Da gibt´s dann keine besonderen Tipps mehr, da hilft nur der umgehende Anruf bei der Polizei, mit der Ihr dann alles Weitere klären könnt. Je nach Lage könnt Ihr Euch im Ausland an die deutsche Botschaft wenden, auch deren Rufnummer sollte man im Notfall parat haben.
Es ist zwar kein ausgesprochener Notfall, aber unangenehm kann es trotzdem werden: Ihr habt Euren Schlüssel verloren oder Euch ausgesperrt. Glücklich, wer dann einen Reserveschlüssel zur Hand hat. Schön wäre es, wenn dieser irgendwo am Fahrzeug von außen zugänglich versteckt wäre. Aber wenn er für Euch von außen erreichbar ist, dann ist er es auch für Langfinger. Überlegt also gut, ob und wenn überhaupt wo ein Versteck sein könnte, dass wirklich nur Ihr findet.
Hinweis: Sendet uns zu möglichen Verstecken, ganz gleich welcher Art, bitte keine Geheimtipps. Da niemand wissen kann, wer hier alles mitliest, können wir diese ohnehin nicht veröffentlichen.
Das Wohnmobil-ABC wünscht Euch auf jeden Fall eine allzeit sichere und pannenfreie Fahrt.