Zum Thema Heizungen in Reisemobilen findet Ihr bereits ausführliche Informationen auf unserer Seite > Technisches > Heizung / Klima.
Deshalb möchten wir auf dieser Seite nur noch auf ein paar tiefergehende Aspekte eingehen.
Im Allgemeinen denkt man beim Thema Heizen vorrangig an die beiden im Reisemobil am meisten verwendeten Energiearten Gas und Kraftstoff (Diesel). Aber wäre denn nicht auch das Heizen per Strom eine gute Alternative? Nun, wer weiß, wieviel Strom z.B. ein Radiator zu Hause verbraucht, kann sich schnell ausrechnen, dass diese Energieart keine Basis- oder Dauerlösung sein kann, aber es gibt sie.
So können z.B. kleine Heizlüfter oder -strahler oder auch Infrarotstrahler gute Dienste als Zusatzheizung tun. Besitzer von wasserbasierten Heizsystemen profitieren von solchen Geräten, indem sie mit ihnen z.B. die Aufwärmphase deutlich verkürzen können. Handelsübliche Geräte tun gute Dienste, solange man sein Wohnmobil ans 230V-Netz angeschlossen hat.
Und noch weitere Alternativen bieten sich zum Strombetrieb an.
Wer nur punktuelle Wärme benötigt, kann sich einmal mit strombetriebenen Heizfolien beschäftigen, die es sogar für den 12V-Betrieb mit geringer Stromlast gibt. Gemeint sind hier z.B. Heizkissen, -decken oder -teppiche, die durchaus auch einmal im Außenbereich, z.B. am kühlen Abend unter der Markise, gute Dienste leisten können. Spezielle Folien lassen sich aber auch z.B. an kalte Scheiben heften oder um frostgefährdete Wassertanks wickeln.
Achtet bei der Stromentnahme auf Stell- oder Campingplätzen immer auf die maximal abgesicherte und damit erlaubte Stromentnahmemenge (Maßeinheit A = Ampere). Diese Höchstgrenzen können mit Heizgeräten schnell erreicht werden, besonders wenn Ihr noch weitere Geräte einschaltet – da reicht oft schon ein Föhn, um die Sicherung auszulösen. Sucht also bei der Anschaffung einer elektrischen Zusatzheizung möglichst nach Geräten, die mehrere, also vor allem auch kleinere Schaltstufen haben.
Kombigeräte
„Wenn der Gasbrenner für die Heizung ohnehin schon läuft, warum dann nicht auch gleich für warmes Wasser sorgen?“ So oder ähnlich muss der fragende Gedankengang bei den Ingenieuren gelautet haben, die vor Zeiten die Kombigeräte erfunden haben, mit denen man zum einen heizt, zum anderen aber auch gleichzeitig für einen ausreichenden Warmwasservorrat sorgt.
Möglich wird ein solcher Komfort durch einen einfachen Kniff der Hersteller: Man platziert den Wasserspeicher des Boilers einfach inmitten der Heizungsspiralen oder ringförmig um den Brenner herum.
Natürlich lassen sich trotzdem weiterhin die beiden Funktionen getrennt voneinander aufrufen, also nur Warmwasser oder nur Heizung. Mehr Freiheit geht kaum – oder doch?
Aber sicher! Wie wäre es zum Beispiel, schon vor Ankunft am Stellplatz für wohlige Wärme im ganzen Reisemobil und für das warme Wasser zum Duschen zu sorgen? „Das geht nur mit Diesel-Aggregaten“, werdet Ihr nun sagen, weil der Gasbetrieb während der Fahrt nicht erlaubt ist (die Gasflaschen müssen zugedreht sein). Im Prinzip richtig, wenn nicht auch hier wieder eine schlaue Lösung für Abhilfe sorgen würde: der Crash-Sensor. Dieses kleine Bauteil verhindert, dass bei einem möglichen Unfall Gas austritt. Daher dürfen Fahrzeuge mit einer solchen Vorrichtung auch eine Gasanlage während der Fahrt nutzen.
Hybrid-Lösungen
Lässt sich so viel Komfort noch toppen? Ihr ahnt es: natürlich. Inzwischen bietet der Markt sogenannte Hybrid-Heizsysteme an, die sowohl das Heizen mit Gas oder Diesel als auch mit Strom beherrschen. Hierzu werden in die Heizungsanlage zusätzliche strombetriebene Heizstäbe integriert, die dann mit Landstrom betrieben werden können. Gas oder Diesel werden dann nur noch bei erhöhtem Heizbedarf zugeschaltet (bzw. wenn kein Landstrom anliegt).
Heizungen sind keine Spielzeuge für Hobbybastler! Das gilt insbesondere für gasbetriebene Systeme. Wer sich an Bau und/oder Reparatur solcher Anlagen heranwagt, muss schon genau wissen, was er da tut. In den meisten Fällen ist ohnehin eine Prüfung oder Abnahme durch die bekannten Prüfbetriebe (z.B. TÜV) notwendig, um solche Anlagen überhaupt in (Wieder-)Betrieb nehmen zu dürfen. Also, am besten geht man bei Heizungsangelegenheiten immer gleich zum Fachbetrieb.
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