Jedes Reisemobil hat sie, aber kaum jemand schenkt ihnen die gebührende Beachtung – die Türen und Klappen. Und das, obwohl sie für fast alle Situationen rund um das Fahrzeug gebraucht werden. Ob Zugang zum Fahrerhaus oder Wohnraum, ob Verschluss für Heckgarage oder Stauraum, ob Toilettenkassette oder Gasfach, überall werden sie benutzt.
Türen
Zunächst müssen wir zwei verschiedene Arten von Türen unterscheiden. Bei Kastenwagen und Campingbussen findet man in der Regel nur die serienmäßigen Türen des Basisfahrzeugs vor, also Fahrer- und Beifahrertür, die Seitenschiebetür und die beiden Hecktüren. Sie sind, wie der gesamte Aufbau, aus Metall und daher sehr stabil und können oft bereits ab Werk mit einer rundum funktionierenden Zentralverriegelung bestellt werden. Den Nachteil der hohen Wärme-, oder hier besser Kälteleitfähigkeit gleichen gute Reisemobilhersteller mit entsprechenden Isolierungen und Verkleidungen aus.
Teilintegrierte und Alkoven-Reisemobile haben noch weitere bzw. andere Türen, die im Aufbau eingebaut sind. Neben der Wohnraumtür finden sich oft Türen zur Heckgarage. Alle Aufbautüren sind in der Regel aus dem gleichen Material wie der restliche Aufbau hergestellt und damit gut isoliert und verkleidet. Jedoch sind ganz andere Fenster, Schlösser, Dichtungen etc. verbaut als im Fahrerhaus.
Völlig ohne Türen der Serienfahrzeuge kommen vollintegrierte Reisemobile daher. Bei ihnen ist selbst der Zugang zum Fahrerhaus aus dem Aufbaumaterial gefertigt, eine Beifahrertüre fehlt meistens völlig. Aus diesen Konstellationen ergeben sich unterschiedliche Konsequenzen, was die Nutzung betrifft.
Was muss man bei Türen beachten?
Serienmäßige Türen der Basisfahrzeuge nutzt man wie beim PKW auch. Hier gibt es keine Besonderheiten zu beachten, Pflege und Benutzung sollten völlig unproblematisch sein. Ein Nachteil ist sicherlich die schwache Isolierwirkung der Metallkonstruktion. Auf der anderen Seite bieten diese Türen große Sicherheit gegenüber Einbrüchen. Immer sind ausreichend dimensionierte Schlösser und Scharniere verbaut und ein Aufhebeln ist eher unwahrscheinlich.
Bei Türen im Aufbau sieht das etwas anders aus. Eine Wohnraumtür mit nur einem Schloss, dessen Zuhaltung (analog zum Schließblech) ja auch nur im weichen Aufbaumaterial verankert ist, stellt für Einbrecher selten eine große Hürde dar. Bei einer solchen Schwachstelle sollte man tunlichst mit Zusatzschlössern für weitere Sicherheit sorgen oder gleich bei der Anschaffung darauf achten, dass die Wohnraumtüre mit mindestens zwei Zuhaltungen versehen ist.
Eine Zentralverriegelung zusammen mit den Fahrerhaustüren sucht man meist vergeblich. Diese gibt es manchmal als kostenpflichtige Zusatzausstattung bei den höherpreisigen Mobilen oder als recht kostenintensive Nachrüstung bei speziellen Anbietern. Ansonsten habt Ihr in der Regel zwei Schlüssel für das Fahrzeug: einen für die Fahrerhaustüren und das Zünd- und Tankschloss und einen für die Aufbautüren und -klappen.
Nichts ist im Sommer bei Nacht lästiger als das hohe Sirren von Stechmücken. Damit Ihr die nötige Nachtruhe findet, solltet Ihr die Plagegeister mit Hilfe eines Moskitoschutzes an der Wohnraumtür aussperren. Diesen erhaltet Ihr als Zusatzausstattung bei fast jedem Fahrzeuganbieter in Form einer Schiebe- oder Klapptüre mit einem Netzeinsatz. Die verbreitet angebotenen Plüschkordelvorhänge sind zwar deutlich billiger und bieten einen guten Sichtschutz, haben sich aber in der Praxis gegen Insekten als eher unwirksam herausgestellt.
Klappen
Beim Reisemobil gibt es kaum eine von außen zugängliche Öffnung, die nicht mit einer speziellen Klappe verschlossen und gesichert wird. Die Klappen werden aus dem gleichen Material wie der sonstige Aufbau gefertigt und dann mittels Rahmen und Dichtungen an den entsprechenden Stellen eingesetzt. Sie sind fast immer mit dem gleichen Schlüssel wie bei der Wohnraumtür zu verschließen und zu öffnen. Auch hier gilt: Das Material des Aufbaus ist kein stabiles Blech sondern besteht in der Regel aus vergleichsweise weichen Schicht- bzw. Sandwichplatten. Scharniere und Schlösser finden darin weitaus weniger Halt als in Metall. Wer seine Heckgarage oder Staufächer vernünftig sichern will, sollte über im Handel angebotene und auch für Laien recht einfach zu montierende Zusatzschlösser nachdenken – es sei denn, hinter der Klappe gibt´s ohnehin nicht viel zu holen.
Türen und Klappen sollten in geöffnetem Zustand immer arretiert werden (Schnapp-Feststeller oder Gasdämpfer). Sie bieten schon bei geringem Wind große Angriffsflächen. Eine kurze Böe von rechts, dann von links und schon sind die Scharniere ausgerissen. Mit ein wenig Umsicht und Bedacht kann man manche teure Reparatur verhindern.
Pflege von Türen und Klappen
Der Fachmann weiß: Überall, wo bewegliche Teile im Spiel sind, ist ein wenig Pflege und Wartung angeraten, so auch bei den Türen und Klappen im Reisemobil. Alle besitzen Scharniere und Schlösser, die für ein wenig Schmiermittel, ob nun Fett oder Graphit, dankbar sind. Auch Dichtungen sollten von Zeit zu Zeit mit etwas Silikon oder Talkum behandelt werden. Wer´s billig mag, verwendet hierfür Babypuder, ganz Gründliche greifen zu einem der zahlreichen im Zubehörhandel angebotenen Spezialpflegemittel (siehe > Zubehör).
Wer sich zu Hause schon mal ausgesperrt oder seinen Schlüssel verloren hat weiß, welchen Ärger man sich damit einhandelt. Das kann Euch auch beim Reisemobil passieren! Nehmt also immer einen Ersatzschlüssel mit auf die Reise. Aber: Diesen dann von außen zugänglich am Fahrzeug zu verstecken, ist natürlich NICHT ratsam! Wir haben eine Lösung gefunden, die wir aus verständlichen Gründen hier leider nicht veröffentlichen können – Euch fällt sicher auch etwas Gutes ein!
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