Endlich geht´s wieder los. Die dunklen Tage sind im wahrsten Sinn des Wortes Schnee von gestern und wir wollen das Wohnmobil aus dem Winterschlaf wecken. Was nun alles zu bewerkstelligen ist, hängt davon ab, was alles beim „Einmotten“ für den Winter gemacht wurde. Wir empfehlen deshalb zunächst die Lektüre der Seite > Winter-Check.
Außen-Kontrolle
Frost, Eis, Schnee, Salz, es gibt Einiges, was dem Wohnmobil im Winter zugesetzt haben kann. Deshalb ist eine erste Sichtkontrolle empfehlenswert. Kontrolliert das Fahrzeug zunächst einmal gründlich von außen. Dabei könnt Ihr gleich vorhandene Abdeckungen entfernen, offene Verschlüsse und Ventile schließen, die Gasflaschen wieder anschließen (Austauschdatum der Regler und Schläuche checken!), mögliche Stützen entfernen oder hochkurbeln und das Mobil vom Strom trennen. Wer seine Batterien ausgebaut und gelagert hat, kann diese nun wieder an ihren Platz schaffen und anschließen. Inspiziert die Außenhaut und alle Dichtungen, ob die Kälte hier vielleicht für kleine Risse oder Undichtigkeiten gesorgt hat. Besondere Beachtung verdienen auch Unterboden und Dach.
Manche Wohnmobil-Hersteller, Händler und spezielle Werkstätten bieten einen „Frühjahrs-Check“ für wenige Euro an. Da sind dann zum Teil auch Kontrollen inbegriffen, an die sich ein technisch nicht so versierter Laie eher ungern heranwagt (z.B. Kontrolle des Boiler-Kamins oder einer Toiletten-Sog-Anlage etc.). Wer also ein wenig Arbeit sparen und auf Nummer Sicher gehen will, sollte bei solchen Angeboten ruhig zugreifen.
Innen-Kontrolle
Schon beim Öffnen der Tür solltet Ihr Eure Sinne schärfen. Wenn irgendetwas modrig, muffig oder schimmelig riecht, stimmt was nicht. Dann solltet Ihr den Ursachen umgehend auf den Grund gehen.
Liegt etwas herum, ist etwas abgefallen, ist alles so, wie Ihr es hinterlassen habt? Oder hattet Ihr ungebetenen Besuch, ob nun mit zwei oder mehr Beinen? Ob Bakterie, Maus oder Einbrecher, wenn Ihr Spuren erst Wochen oder Monate später findet, ist es meist mit erhöhtem Aufwand und Ärger verbunden, eventuelle Schäden zu beheben.
Ist alles in Ordnung, kann man Wohnraum, Schlafplätze, Küche und Bad wieder in den Normalzustand versetzen, also Türen und Klappen verschließen, Polster wieder an ihren Ort, Entfeuchter raus, etc.. Wenn möglich sollte man während dieser Arbeiten einmal gründlich durchlüften, um die abgestandene Luft ins Freie zu entlassen – nebenbei eine gute Möglichkeit, einen Blick auf die Dichtungen zu werfen, ob irgendetwas durch die Kälte brüchig oder hart geworden ist. Knarzt ein Scharnier? Wackelt die Tischplatte? Quietscht ein Auszug? Klemmt ein Rollo? Jetzt ist die richtige Zeit, Schlösser und Scharniere zu ölen, lose Schrauben nachzuziehen oder schwergängige Teile wieder flott zu machen. Ein Blick auf die Toilettendichtung verrät, ob diese vielleicht ausgetauscht werden sollte, um spätere unangenehme Gerüche zu vermeiden.
Funktioniert noch alles? Eigentlich sollte während der Standzeit ja nichts kaputtgegangen sein, aber man weiß ja nie. Wer erst beim ersten Ancampen bemerkt, dass ein Ventil festgerostet oder eine Dichtung spröde geworden ist, wird sich zu Recht ärgern. Also, prüft bitte, ob Kühlschrank, Boiler, Heizung, Herd und die elektrische Anlage ordentlich funktionieren. Denkt auch an die Fahrzeugbeleuchtung (Scheinwerfer, Bremsleuchten, Blinker etc.).
Oft werden Klimaanlagen längere Zeit nicht benutzt, so auch in der Winterpause. Längere Ruhezeiten führen dann gerne zur Verunreinigung mit Bakterien, Sporen und dergleichen. Macht sich beim Einschalten ein unangenehmer Geruch bemerkbar, solltet Ihr die Klimaanlage in einem Fachbetrieb kontrollieren und ggfs. reinigen lassen.
Betriebsfertig machen
Wer bereits vor der Überwinterung alles gereinigt hat, muss sich im Innenraum nun nicht mehr viel Arbeit machen. Wer keinen von Witterungseinflüssen freien Unterstand hatte, wird sich nun an die Komplett-Reinigung begeben müssen. Bei der Fahrt zum Waschplatz kann man schnell bei der Tankstelle vorbeifahren und Flüssigkeitsstände und Reifenluftdruck kontrollieren. Ein kurzer Blick auf Profiltiefe und Alter der Reifen kann dabei auch nicht schaden. Während der Fahrt kann man die Bremsen durch sanftes Treten des Pedals vom Flugrost befreien, bis alles wieder gut funktioniert.
Wenn nun alles sauber, trocken und gelüftet ist, kann man das Wassersystem wieder in Betrieb nehmen. Spült die Anlage erst einmal kurz durch, um abgesetzten Staub o.ä. zu entfernen. Dabei solltet Ihr Euch nicht erschrecken. Die Pumpe muss erst einmal sämtliche Luft aus den Leitungen bringen, was mit sprudelnden und stotternden Geräuschen verbunden sein wird, das ist also ganz normal.
Verwendet beim Durchspülen ein geeignetes Desinfektionsmittel. Dieses muss ggfs. einige Zeit einwirken, achtet auf die Herstellerangaben.
Klingt verrückt, funktioniert aber nach eigener Erfahrung sehr gut – Reiniger für Zahnersatz, meist in Form von Sprudel-Tabletten oder -pulver (Kukident, Corega etc.), haben sich gut bewährt, um das Tank- und Leitungssystem zu reinigen, zu desinfizieren und von Ablagerungen zu befreien. Gibt´s für wenige Euro in Drogerien oder in Supermärkten, am besten nehmt Ihr ein geschmacksneutrales Produkt (kein Minz- oder Zitronenaroma etc.).
Achtung: Denkt vor dem Durchspülen an Euren Duschschlauch! Wenn der sich noch mit geöffnetem Hahn in der Duschtasse befindet, kann das für ein unerfreuliches Wasserspiel sorgen.
Schaut während des Durchspülens kurz nach draußen, ob irgendwo Wasser herausläuft. Man vergisst in der Vorfreude auf die neue Saison schnell mal, vorher den Boiler-Auslass oder den Ablasshahn fürs Grauwasser zu schließen.
Vergesst beim endgültigen Einfüllen des Frischwasservorrates nicht den Wasserzusatz (siehe > Ver-/Entsorgen).
Nehmt jetzt alles, also auch Eure persönlichen Geräte, wieder in Betrieb, d.h. versorgt alle batteriebetriebenen Geräte wieder mit frischen Zellen und schaltet Gefahrenmelder (Rauch, Gas etc.) wieder in Bereitschaft.
Einräumen
Räumt zum Schluss Eure persönliche Standard-Ausrüstung wieder ein. Hilfreich ist es hier, wenn man schon beim Winter-Check notiert hat, was ausgeräumt wurde und wo es nun wieder hingehört. Wer ganz sichergehen will, macht noch eine kurze Probefahrt, um eventuellen Mängeln auf die Spur zu kommen, die jetzt natürlich besser zu beheben wären als erst später im Urlaub.
Damit sollte Euer Wohnmobil für neue Taten gerüstet sein. Wir wünschen gute Reise(n)!
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